von Martina Miethig, Wolfgang Giebel: DUMONT DIREKT Berlin, 3. akt. Aufl. 2023, 120 S. mit Faltplan, Dumont Reiseverlag Ostfildern
Good News: 2022 habe ich den ebenso handlichen wie persönlich-locker geschriebenen Reiseführer »Dumont Direkt Berlin« übernommen: vom Autor, Berlin-Experten und Museums-Betreiber Wieland Giebel. So stellt uns der Dumont Reiseverlag auf S. 5 vor (mit herrlichen Bleistift-Porträts…):
»Was mit Büchern oder Kultur – aber keine Ahnung, wie das geht. In Berlin geht es. Jetzt führt Wieland Giebel einen Verlag mit Berlin-Büchern, eine Buchhandlung, den Berlin Story Bunker. Die ausgebildete Journalistin und waschechte Berlinerin Martina Miethig (www.GeckoStories.com) ist bei dieser Auflage mit eingestiegen.«
Kein Wunder, der erste Berliner Reporter-Einsatz war 1973: Mit dem Kassettenrecorder raus aus dem Kinderzimmer auf die Straße zur Umfrage: erster autofreier Sonntag. Nach der Redakteurszeit in einer Berlin-Redaktion bin ich zwar seit mehr als 20 Jahren immer wieder in der Welt unterwegs, für Reportagen und ca. 40 Reisebücher. Als gebürtige Berlinerin schreibe ich aber mindestens genauso gern über meine geliebt-gehasste, aufgeregt-coole Provinz-Hauptstadt, jetzt also als Berlin-Autorin im Reiseführer Dumont Direkt Berlin. . .
LESEPROBE (urheberrechtlich geschützt, S. 40) über das nagelneue Humboldt Forum:
»Zurück in die Zukunft – ins Schloss!
Spuren der Geschichte des Ortes begegnen den Besuchern im Humboldt Forum auf Schritt und Tritt, selbst auf der Rolltreppe im zentralen Treppenhaus sieht man lauter antike Helden, Götter und Kurfürsten, nicht zu vergessen einige Hinterlassenschaften aus dem 2006 abgerissenen Palast der Republik (wie das Reliefsegment „Lob des Kommunismus“ aber auch eine ehemalige Überwachungsanlage). Für jeden ist etwas dabei. Manchen Besuchern ist es zu vollgestopft, anderen zu leer.
Vielleicht hilft chronologische Vorbereitung im Zeitraffer: Gleich im Erdgeschoss führt eine virtuelle Zeitreise mit der Videopanorama-Wand durch acht Jahrhunderte. Fotos und Filme zeigen die dauernden Veränderungen: von Visionen zu Baustellen, von Zerstörung zu Abriss. Denn hier zu Ihren Füßen wurde schon immer Geschichte gemacht – mit Betonung auf: Macht! Ein Machtzentrum seit dem Mittelalter bis heute.
…auf den Spuren Kunigundes
Wer nun in den Schlosskeller hinabsteigt – die originalen hölzernen Gründungspfähle weisen den Weg – sieht dort die alten Fundamente des Schlosses und des Dominikanerklosters, aber auch kuriose Maschinen wie den riesigen Ventilator der kaiserlichen Heizungs- und Lüftungsanlage anno 1894. Und vielleicht geistert gerade wieder Kunigunde hier herum, die Burgherrin von Orlamünde, die nach dem Mord an ihren beiden Kindern die Hohenzollern seit 400 Jahren regelrecht verfolgt hat, bis ins Schloss.«
Noch mehr von mir als Berlin-Insider und aus meiner Heimatstadt Berlin gibt es unter Bücher, etwa der neue »Marco Polo Berlin – Dein Insider-Trip«